Übersetzerinnen und Übersetzer arbeiten – und legen auf diese Nuance allergrößten Wert– im zweitältesten Gewerbe der Welt. Schon früh hat es Menschen gegeben, die unterwegs waren, ihre Waren angeboten und mit ihnen gehandelt und dabei fremde Sprachen gelernt haben.
Dabei ist die Arbeit sehr interessant, immer wieder gibt es neue Herausforderungen, die zu meistern sind. Vor allem die sogenannten Teekesselchenwörter, also Homonyme, bereiten Probleme, da sie in anderen Sprachen unter Umständen gar keine sind.
„Mutter“ beispielsweise kann zu einem Kind gehören oder zu einer Schraube. Im ersten Fall ist die französische Übersetzung „la mère“, im zweiten „l’écrou“.
Eine „Laufbahn“ kann je nach Kontext auf Englisch „career“, aber auch „raceway“ heißen, falls es sich um die Laufbahn eines Kugellagers handelt.
Bei „Ausschuss“ muss man im Italienischen unterscheiden zwischen „minderwertiger Ware“, folglich „scarto“ und einem Komitee, ergo „comitato/commissione/consiglio“.
Es ist also von entscheidender Bedeutung, dass Übersetzerinnen und Übersetzer je nach Kontext den richtigen Begriff wählen. Und genau das tun wir, darauf können Sie zählen.
Aber warum nennt man doppeldeutige Wörter eigentlich Teekesselchen?
Eine Deutung ist, weil das Wort Teekessel selbst mal verschiedene Dinge bezeichnete. In alten Wörterbüchern finden sich zwei Einträge: „1. Kessel, um Wasser für den Tee zu sieden“ und „2. Dummkopf“, abgeleitet jiddischen Wort „kessil“ (= Narr).
Eine andere Erklärung ist, dass dieses Spiel zuerst in England zur Teatime gespielt wurde, und dass die Zettel mit den Lösungen versteckt wurden. Und wo?
Natürlich im Teekessel. Vielleicht stimmt ja beides…
Autorin: Doris Moreau