Das Pangramm

Verfasst am 8.11.2021 von Andreas Protar

Kennen Sie den englischen Satz „the quick brown fox jumps over the lazy dog“? Vielleicht ist er Ihnen bei der Arbeit mit einem Textverarbeitungsprogramm schon mal begegnet.

Und wie lautet wohl seine deutsche Übersetzung? Zum Beispiel so: „Franz jagt im komplett verwahrlosten Taxi quer durch Bayern“.

Echt jetzt? Das bedeutet doch etwas ganz anderes, oder?

Genau! Denn in diesem Fall geht es nicht um die Aussage des Satzes, sondern um seine Zusammensetzung. Beiden Sätzen gemein ist nämlich die Tatsache, dass sämtliche Buchstaben des Alphabets mindestens einmal in ihnen vorkommen.

Und wofür ist das nun gut?

Ganz einfach dafür, dass die Darstellung jedes Buchstabens damit abgebildet wird und bei Bedarf abgeglichen werden kann. Das ist sinnvoll, wenn z. B. ein Text oder Textabschnitt verschiedene Schriftarten oder -größen enthalten soll und man vor der Veröffentlichung sehen will, wie der fertige Text letztlich aussehen wird. Und das ist bei der Veröffentlichung in elektronischer Form genauso wichtig wie in gedruckter Form, zumal die Lesbarkeit eines Textes dadurch maßgeblich beeinflusst wird.

Solch eine sprachliche Konstruktion nennt man ein „Pangramm“, nach dem Griechischen „pan gramma“, zu Deutsch „jeder Buchstabe“. Selbstverständlich gibt es verschiedene solche Pangramme, sie stellen auch beliebte Sprachspiele dar.

Um also noch einmal zu unserem obigen Satz zu kommen: Eine andere mögliche Übersetzung wäre „Zwölf Boxkämpfer jagen Viktor quer über den großen Sylter Deich“. Da sind dann auch die deutschen Umlaute und das ß enthalten. Wer jetzt Spaß an der Sache gefunden hat, findet in dem folgenden Wikipedia-Artikel noch weitere Beispiele, auch in anderen Sprachen: https://de.wikipedia.org/wiki/Pangramm Natürlich ist jede*r eingeladen, nach Herzenslust weitere Pangramme zu erfinden …